Profile von Hobelwaren

Übersicht über die üblichen Profile und deren Anwendungsgebiete

Die Auswahl des Profils richtete sich nach:

  • Der Nutzung (Fassade, Täfer, Vordach, Bodenbelag, Terrasse)
  • Der gewünschten optischen Gestaltung
  • Der zu erwatenden Belastung (Bewitterung, Klima, Nutzung)
  • Der Art Montage (horizontal, vertikal, sichtbar oder verdeckt befestigt)
  • Den Anforderungen für die Behandlung/Beschichtung (Runde Kanten)
  • Den verfügbaren Werkzeugen (Profilfräser für Hobelautomaten)

Profile für Holzfassaden

Schattennutprofil mit Nut/Kamm

Schattennutprofile werden oft vertikal montiert, sie haben keinen Überstand* (s. Glossar unten) und die Breite der Nut kann variiert werden. Die Tiefenwirkung durch den Schattenwurf in der Nute wird natürlich durch die Breite der Nut und Tiefe (in Abhängigkeit der Dicke) beeinflusst.

Scharfkantige Ausführungen sind bei naturbelassenen und nicht schichtbildenen Behandlungen (wie ALPIN OPERA) Schalungen möglich.

VARIO-Profile mit Nut/Kamm

ALPIN VARIO ist ein System für die anspruchsvolle Gestaltung von Holzfassaden. Technisch gesehen sind es abgestimmte Kombinationen von Schattennutprofilen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite VARIO-Profile.

Breitfasprofil mit Nut/Kamm

Das Breitfasprofil ist eine Variante des Schattennutprofils mit geneigten Flanken (von 15 oder 30°). Man hat durch diese Neigung mehr Lichteinfall in der Nute und die Fläche wirkt dadurch flächiger und weniger strukturiert. Breitfasprofile sind optimaler für Beschichtungen, weil die Neigung den Auftrag der Farbe begünstigt.

Rhombus-Profile mit

Rhombus-Profile sind mit den Abschrägungen (von min. 15°) für die horizontale Montage konzipiert. Die geneigte Fuge erleichtert den Abfluss des Wassers auf der Fassade. Auch hier gilt: Bei Beschichtungen müssen die Kanten gerundet werden.

Beachten Sie unsere Informationen zu offenen und geschlossenen Schalungen.

Glattkantbretter und Deckleisten-Schalungen

Glattkant-Bretter sind ganz einfach ein- bis vierseitig gehobelte oder sägeraue parallele Bretter, die in verschiedenen Varianten montiert werden können. Vertikale offene Schalungen oder Varianten mit Deckleisten (auch konische oder profilierte), sowie Deckelschirm-Schalungen können erstellt werden.

Eine interessante, historisch gesehen übliche Variante sind Schalungen aus Glattkant-Brettern mit fallenden (verschiedenen, anfallenden) Breiten.

Konische Stülpschalungen

Konische Stülpschalungen werden gefertigt indem breitere Rohlinge (Doppelstärken) konisch aufgetrennt werden. Bei konischen Schalungen ist man auf Grund der etwas komplexeren Geometrie eher an Standard-Dimensionen und -Ausführungen gebunden. Diese Profile haben grundsätzlich einen Überstand* und sind für die verdeckte (unsichtbare) Montage ausgelegt.

Die „moderne“ Variante wird oben im dünneren Bereich unter dem Überstand verdeckt montiert (1). Dazu haben einige Profile sogar eine Rille eingefräst, die als Montagehilfe dient. Es hat sich gezeigt, dass gerade bei Fassaden mit grossen Klimaschwankungen bei dieser Montageart eher Schüsselungen und Verwerfungen auftreten. Wir empfehlen oben eine Haftklammer zu verwenden und die Fassadenprofile im unteren (dickeren) Bereich sauber sichtbar zu verschrauben (2). Damit wird natürlich der Druck auf die dünne Nut-/Kamm-Verbindung reduziert. Gefälzte konische Stülpschalungen werden immer sichtbar befestigt (3).

Wechselfalz-Profile

Wechselfalz-Profile wurden historisch gesehen gefertigt, weil die Herstellung von einem Falz von Hand oder mit einfachen Kreissägen überhaupt zu bewerkstelligen war. Natürlich können auch auf modernen Maschinen Falzprofile gefräst werden. Die Nut ist natürlich bei gleicher Dicke tiefer (1/2 Brettdicke), diese Profile müssen naturgemäss sichtbar befestigt werden.

Fas- und Bodenprofile

Diese Profile sind für den Einsatz als Fassadenschalungen nur bedingt geeignet. Bitte beachten Sie auch unsere Information zu geschlossenen Schalungen.

Chaletschalung-Profile

Strukturiert, für die horizontale Montage konzipierte Profile mit verschiedenen Ausfräsungen werden „Chaletschalung“ genannt. Das ist vielleicht etwas irreführend, weil solche Profile je nach Ausführung, Holzart und Oberfläche nicht unbedingt einen Chalet-Charakter ergeben.

Terrassen-Profile

Optimale Standard-Profile

Diese zwei Varianten ohne Rillen oder Einfräsungen haben sich erfahrungsgemäss am besten bewährt, wobei „Glatt gehobelt“ bei unseren Terrassen System ALPIN nicht ganz richtig ist. Unsere „glatte“ Oberfläche ist gesägt und nachbehandelt. Die Nute dient zur Aufnahme von Befestigungsmittel zur verdeckten Montage.

Informationen zu Terrassen-Produkten finden Sie hier auf der Seite.

Erhältliche Varianten von Terrasen-Profilen

Gerillte Terassendielen sind aus der Idee entstanden, dass man eine rutschfestere Oberfläche erzeugen wollte, weil nasses Holz rutschig sein kann.

Es hat sich jedoch erwiesen, dass durch die dauernde Anfeuchtung der Oberfläche durch Verschmutzungen in den Rillen die Dielen viel eher reissen und verfaulen und damit die Lebensdauer sinkt.

Gerillte Terrassen-Dielen sind heute eher ein Baumarkt-Produkt geworden.

Vordachschalung

Vordachschalung wird auf oder unter die Vordachsparren montiert. Das übliche Profil ist ein eher schmales Breitfasprofil (4/15°), entsprechend führen wir dieses auch mit einer weissen Lasierung als Lagerartikel.

Das Steilfas-Profil wurde eigentlich für die Vordachschalung eingeführt, weil man den Spalt für Verschmutzungen reduzieren wollte. Natürlich hat man aber damit wieder eher ein Problem mit dem ungleichmässigen Fugenbild.

Es können nach Wunsch für Vordächer natürlich auch andere Profile in naturbelassener, lasierter oder geölter Ausführung produziert werden.

Profile für Innentäfer

Täfer mit Nuten zur Aufnahme von Dimensionsänderungen

Diese Standard-Profile für den Innenbereich sind einerseits dafür optimiert die Jahreszeitlich bedingten Dimensionsänderungen (in der Heizperiode) durch Feuchtigkeitsänderungen aufzunehmen und andererseits durch die geometrische Form die gleichmässige Applikation des Lacks in der Fertigung zu ermöglichen.

Das Profil 4/15 wird bei 14mm starkem Täfer verwendet, wenn die Rundungen des Softline optisch nicht den Wünschen entsprechen.

Flächige, gefaste Täferprofile

Diese Fastprofile werden auch für Innenanwendungen verwendet. Man muss beachten, dass bei der Montage keine Möglichkeit besteht durch „ziehen“* Massdifferenzen des Raums auszugleichen und auf ein ausgeglichenes Raumklima besonders zu achten, um die sichtbare Fugenbildung durch Schwinden und Quellen* zu reduzieren.

Akkustik-Täfer

Decken zur Verminderung des Raumschalls werden vielfach aus Glattkant-Profilen hergestellt. Die Montage erfolgt mit Abstand auf einer schwarzen Unterkonstruktion mit unterlegten schwarzen Textil-Unterlagen.

Spezielle Akkustik-Täfer sind auch als geschlossene, genutete Profile erhältlich. Mit dieser Variante sind natürlich die Kosten durch den entfallenden Aufwand für die Unterkonstruktion tiefer und die Probleme mit Verschmutzungen in den schwarzen, offenen Fugen entfallen weitgehend.

Innentäfer wird nicht aus denselben Rohlingen gefertigt wie Produkte für den Aussenbereich. Wir kennen verschiedene Trocknungs-Stufen und halten eigens Rohlinge in Nordischer Fichte, Weisstanne und thermisch modifizierten Hölzern zur Produktion von Täfer vorrätig.

Informationen zu Täfer-Produkten finden Sie hier auf der Seite.

* Glossar zu den Fachbegriffen

  1. Überstand: Überlappung der vorderen Seite der Nute zur Ausbildung einer Tropfnase und zur Verdeckung der Besfestigungsmittel.
  2. Kammlänge: die Länge des Kamms wird auf die Brettbreite und damit die zu erwartenden Dimensionsänderunge infolge Schwinden und Quellen im Jahresverlauf angepasst. In der Regel fertigen wir einen ca. 10mm langen Kamm.
  3. „ziehen“ bei der Montage: leichte Massdifferenzen können bei Profilen mit einer Schattennute durch auseinanderziehen der einzelnen Fugen aufgefangen werden.
  4. Schwinden und Quellen: Dimensionsänderungen des hydroskopischen Holzes infolge Änderung der Umgebungsfeuchte.